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Stadtfelds Grundschulen reagieren auf veränderte Schülerzahlen

Stolz zeigen die Knirpse der 1c der Stadtfelder Grundschule am Glacis, was sie aus kleinen Steckwürfeln haben entstehen lassen. Um die Erstklässler unterzubringen, musste der einstige Computerraum weichen und in ein Klassenzimmer verwandelt. Foto: Anna Mydla

In den Grundschulen Magdeburg-Stadtfelds hat sich die Zahl der Einschulungen seit zwei Jahren merklich erhöht. Wurden 2016 noch 221 Kinder eingeschult, sind es in diesem Jahr 277 Knirpse, die an staatlichen Schulen an den Start gehen. Veränderte Schuleinzugsgebiete sollen für eine bessere Verteilung im gesamten Stadtteil sorgen.

Von Anna Mydla

Endlich ein Schulkind sein, zählen und schreiben lernen, das ist für die meisten Kinder ein Meilenstein, der sie mit Stolz erfüllt. Wissen und Geschicklichkeit unter Beweis zu stellen, spornt die Kleinen an. Aber wie ist es eigentlich, den ganzen Tag in einem Computerraum verbringen zu müssen und hier Zahlen und Buchstaben kennen zu lernen – weil es keinen freien Klassenraum mehr in der ganzen Schule gibt?

Für die ABC-Schützen der 1c der Stadtfelder Grundschule Am Glacis scheint es keinen Unterschied zu machen – im Gegenteil scheinen sie sehr munter und eifrig dabei, genau die Anzahl der kleinen Steckwürfel zu verbauen, die ihnen ihre Lehrerin Bettina Heidrich vorgibt. Eben spielerisch zählen lernen.

Zugegebenermaßen ist von dem Umstand, dass die Räumlichkeit im letzten Jahr noch als Computerraum genutzt wurde, nichts mehr zu sehen. Alles ist kindgerecht und liebevoll eingerichtet, hell und fröhlich-bunt.

Weil für das laufende Schuljahr 59 Erstklässler (davon 50 Einschüler) unterzubringen waren – im vergangenen waren es noch 46 Einschüler – musste gehandelt werden. Eine dritte erste Klasse entstand. „Durch gestiegene Schülerzahlen, eine Neustrukturierung der Schuleinzugsgebiete, aber auch durch Zuzüge, Umzüge, Verschiebung von Einschulung oder dem Verlängern der Schuleingangsphase, sowie Ausnahmeregelungen und Geschwisterregelungen ist das halt unser Stand“, erklärt Schulleiterin Sylvia Stähr und weiter, welche Maßnahmen nun ergriffen wurden: „Wir mussten zwar unseren Computerraum opfern. Aber wir freuen uns, dass das Herrichten so gut geklappt hat“. Hier haben Jugendamt – welches finanziell für den Hort zuständig ist – und Stadt an einem Strang gezogen und sich die Kosten des neu eingerichteten Raumes geteilt. Als Ausgleich für den weggefallenen Computerraum hat die Schule nun einen Medienwagen mit Tablets bekommen. „Letztendlich war der Umstand keine Herausforderung an unserer Schule, ausreichend Lehrkräfte haben wir auch“, unterstreicht Sylvia Stähr. Weil an der zweizügig geführten Schule nur acht Klassenleitungen angedacht sind, hat die Förderschullehrkraft ebenfalls eine Leitung übernommen. Sie wechselte mit Beginn des neuen Jahres in eine der oberen Klassen ein. Den Ansprüchen der sechs Kinder mit erhöhtem Förderbedarf an der Schule komme sie natürlich trotzdem nach. „Wir machen weiter wie immer, ganz normal“, versichert die Schulleiterin.

Auf die verstärkten Schülerzahlen eingestellt hat sich auch die Grundschule Stadtfeld an der Albert-Vater-Straße, aber bereits 2017/2018. Hier wurde bereits im vorangegangenen Schuljahr eine vierte erste Klasse eröffnet. „Aufgrund der erwarteten Schülerzahlen ist das Führen als vierzügige Schule auch weiterhin geplant“, erklärt die Leiterin Corinna Haase. So konnten im letzten Schuljahr bereits drei Neueinstellungen von Grundschullehrern vorgenommen werden. Auch in der Struktur der Fachräume gab es Änderungen und so wurde der Raum für Musik mit dem für Gestalten zusammengelegt. In der Grundschule Stadtfeld wurden für das laufende Schuljahr 86 Kinder eingeschult (2017/18 waren es 87), im Kommenden werden ähnliche Zahlen erwartet.

Weniger Zulauf hat die Grundschule am Westring, waren es im Vorjahr noch 59, sind es im laufenden nur noch 36 Einschulungen. „Wir hatten im letzten Jahr drei erste Klassen, die jetzt zusammengelegt worden sind. In diesem Jahr haben wir zwei Klassen eingeschult. Die Anzahl der Verbleiber ist weitestgehend konstant. Die Klassenstärke insgesamt hat sich jedoch erhöht. Unsere Räumlichkeiten sind zudem begrenzt“, erklärt Schulleiterin Stefanie Gregull auf Nachfrage.

Anders liegen da die Zahlen in der Schmeilstraße, die andere der beiden Grundschulen für Stadtfeld West. Durch veränderte Schuleinzugsgebiete gab es hier 2017/2018 insgesamt 22 Einschulungen und für das laufende Jahr mehr als doppelt so viele, nämlich 46. In der Grundschule Annastraße gab es im vergangenen Schuljahr 65 Einschüler und in diesem 59. Von den anderen Grundschulen war bis zum Redaktionsschluss keine Stellungnahme zu erhalten. Für die Schulen in nicht-staatlicher Trägerschaft liegen keine Zahlen vor.

Neugierig geworden auf Magdeburg-Stadtfeld? Mehr Infos aus dem Kiez gibt es in der E-Paper-Ausgabe September 2018.

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