Vereine: VSB 1980 Magdeburg e. V.

Gelebte Inklusion, reges Vereinsleben und zahlreiche sportliche Angebote unter einem Dach im westlichen Teil Stadtfelds: Vor knapp 39 Jahren wurde in Magdeburg mit der „BSG Gesundheitssport“ einer der ersten Therapiesportvereine Deutschlands aus der Taufe gehoben.

Von Manuela Bock

Heute ist der Verein für Sporttherapie und Behindertensport 1980 Magdeburg e. V. (VSB 1980) mit über 2.800 Aktiven der Verein mit den meisten Mitgliedern im Behinderten- und Rehabilitationssportverband Sachsen-Anhalt. Selbst in der Landeshauptstadt wird ein solcher Zulauf nur vom 1. FC Magdeburg getoppt. Der VSB 1980 wächst weiter – auch sichtbar: Am Vereinssitz in der Großen Diesdorfer Straße soll bald gebaut werden.

Die Pläne sind kaum zu übersehen. An einer Pinnwand sind die Bauzeichnungen ausgehängt. Großes kündigt sich an, an der Großen Diesdorfer Straße. Auf der Sportanlage des Bauarbeiterstadions sollen noch in diesem Jahr die Arbeiten für einen modernen Anbau beginnen. „Der ist für uns sehr wichtig“, sagt Jörg Möbius. Der VSB-Geschäftsführer und sein Team beschäftigen sich seit Jahren mit den Planungen. Ihr Vereinssitz in Stadtfeld-West platzt aus allen Nähten. „Wir kommen so langsam an unsere Kapazitätsgrenzen“, meint der Geschäftsführer. Bis 2021 werden fast 1,7 Millionen Euro investiert, entstehen soll ein moderner Bau, den der VSB 1980 gemeinsam mit dem Universitätssportclub Magdeburg e. V., der hier ebenfalls seinen Sitz hat, nutzen wird.

Die Freude über das neue Gebäude ist Jörg Möbius ins Gesicht geschrieben, wenn er vor den Plänen steht. Der Verein wächst seit Jahren. Nicht nur die Mitglieder werden immer mehr, auch die Angebotsfülle steigt. Fast 300 Sportgruppen gehören zum VSB 1980. Allein 180 davon werden im Vereinsgebäude in Stadtfeld betreut. Der Anbau an dieses Gebäude wird besonders wichtig für die zahlreichen Mitglieder im Behinderten- und Rehabilitationssport, die teils starke körperliche Handicaps haben. Neben besseren barrierefreien Umkleiden und Toiletten könnte es nach Fertigstellung des Erweiterungsbaus einen dritten barrierefreien Sportraum geben, dann hätten wir insgesamt fünf Sporträume und zwei Bowlingbahnen“, so Jörg Möbius. „Aufgrund der Barrierefreiheit werden wir dann in der Lage sein, mehr Menschen mit körperlichen Einschränkungen betreuen zu können“, sagt der Geschäftsführer.

Die Nachfrage nach den Angeboten im VSB 1980 ist groß. Beim Blick auf das Vereinsportfolio verwundert das nicht. Der Magdeburger Verein hat in seiner langen Geschichte ein Dach geschaffen, unter dem sich heute Rehabilitations- und Gesundheitssport, Präventionskurse und Angebote für Sport mit Behinderung befinden. Jede Sparte vereint für sich nochmal eine Fülle an Aktivitäten, Aktionen und Angeboten. Zum Rehabilitationssport kommen Menschen mit verschiedenen Krankheitsbildern und Behinderungen. Ausgleich zum stressigen Alltag und Möglichkeiten zur Verbesserung der Fitness und Bewegungsfähigkeit finden Besucher beim Gesundheitssport. Bei den Präventionskursen stehen Kurse wie Pilates, Pilates für Mütter mit ihren Babys und Yoga auf dem Programm. Wer solche Kurse besucht, bleibt nicht selten auch länger beim VSB 1980. „Meist ist das der Einstieg in eine Mitgliedschaft“, weiß Jörg Möbius.

Das ist auch bei der Rehabilitation so. Häufig kommen Besucher wieder, die zuerst ihre ärztlichen Verordnungen „abgearbeitet“ haben. Für den VSB-Chef ist das eine schöne Bestätigung der Arbeit. Im Verein legt man Wert auf qualifiziertes Personal. Für den VSB 1980 sind Ärzte im Einsatz. Alle Übungsleiter – 19 feste und 20 freie Mitarbeiter, die auch in Schulen und Verbände gehen – sind Sportwissenschaftler, Physiotherapeuten, Heilpädagogen und qualifizierte Fachübungsleiter, die im Verein ihre festen Gruppen haben. Auch das gehöre zum Konzept, meint Möbius: „Wer zu uns kommt, findet immer Gesellschaft, wir verstehen uns auch als Treffpunkt“.

Im Stadtfelder Haus ist viel in Bewegung. Nicht nur aus sportlicher Sicht – wer auf den Treppen, in den Fluren, in den Kurs- oder Gemeinschaftsräumen unterwegs ist, ist immer unter Menschen, die erzählen und lachen. Viele Mitglieder kennen sich nicht nur durch die Kurse, der Verein lebt auch durch feste Veranstaltungen, wie das Sommerfest, die Wandertage, Fahrradtouren, Fachvorträge oder Turniere.

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