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Dem Alter davonschwimmen

Aus dem Wasser entstand alles Leben, die Oberfläche unseres blauen Planeten ist zu zwei Dritteln mit Wasser bedeckt und auch der menschliche Körper besteht zu ungefähr 70 Prozent aus diesem Element. Ein guter Grund, sich oft darin zu bewegen. Ulrich Schinlauer tut dies sehr gern und es bekommt seiner Gesundheit außerordentlich gut.
 

Schwimmer in Becken einer Schwimmhalle

Ulrich Schinlauer ist vertraut mit dem Wasser. Die Diesdorfer Schwimmhalle ist fast sein zweites Zuhause und er kann allen Bewegungshungrigen zum Schwimmen raten. Foto: Steffi Pretz


 
Von Steffi Pretz
 
Bei so viel Bewegung im flüssigen Element könnte man fast schon Schwimmhäute zwischen den Fingern und Zehen vermuten. Dem ist natürlich nicht so. Die viele Bewegung im Wasser jedoch ist eine Tatsache, auf die Ulrich Schinlauer stolz ist. Er tut es aus Freude an der Bewegung und der Liebe zum Wasser. Die begann schon mit fünf Jahren, als ihn sein Vater zum Schwimmen lernen im damaligen Stadtbad in der Maxim-Gorki-Straße anmeldete. Unter Anleitung seines einbeinigen Schwimmlehrers lernte der heute 72-Jährige nicht nur, sich über Wasser zu halten, sondern auch die Bewegung und die unterschiedlichen Schwimmarten. Damals hieß es noch „freischwimmen“, heute würde man sagen, er hat sein Seepferdchen gemacht. 1958 folgte beim Schulschwimmen das Fahrtenschwimmerzeugnis. „Dazu mussten wir 45 Minuten im Wasser hin- und herschwimmen, ohne am Rand Pause zu machen“, erinnert sich der Rentner.

Die sportliche Bewegung im Wasser begleitete den Senior sein ganzes Leben lang. War er in früheren Zeiten oft und gern in der Ehle schwimmen, am Jersleber See oder im Olvenstedter Steinbruch, so bevorzugt er heute den Komfort einer Schwimmhalle. Als Stadtfelder in der Friedrich-Naumann-Straße aufgewachsen lebt der begeisterte Schwimmer heute im Diesdorfer Graseweg. „Bis 1980 bin ich überwiegend im alten Stadtbad zum Schwimmen gewesen. Ab den 80er Jahren war dann die ‚Dynamohalle‘ vorwiegend mein Hallenschwimmort.“

Heute ist Ulrich Schinlauer fast täglich in der Diesdorfer Schwimmhalle anzutreffen. Nicht nur wegen des kurzen Weges von seinem Zuhause zur Schwimmhalle ist er gern dort. Auch die Atmosphäre gefällt ihm, es geht dort ein bisschen familiär zu. Die Schwimmer kennen sich alle und nach dem erfolgreichen Ziehen der Bahnen wird oft und gern bei einem Kaffee geplauscht. Aber schwimmen tut jeder für sich allein. An guten Tagen sind es ungefähr 2.500 Meter, die der Wasserliebende zurücklegt, das sind 50 Bahnen! Eine Leistung, für die er ungefähr 1,5 Stunden braucht. „Das ausdauernde Schwimmen ist für meinen Körper gut verträglich, der Auftrieb im Wasser entlastet die Gelenke. Ich zwinge mich selbst zur Bewegung.“ Und mit einem Zwinkern fügt er hinzu: „Besser als abends in der Kneipe am Stammtisch die Gläser zu heben ist es, im Wasser die Bahnen zu ziehen.“

Wasser ist für ihn viel mehr als nur nass und flüssig: Es vermittelt ihm eine Leichtigkeit, die er liebt und die er gern auch mit ins Leben nimmt, wenn er wieder aus den „Fluten“ steigt.

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