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Geselligkeit in Magdeburger AWO-Treff

Im offenen Treff „Hermann Beims“ finden Senioren im Ruhestand die Möglichkeit, sich auszutauschen und bei Spiel und Spaß und auch bei Kaffee und Kuchen gesellige Stunden zu verleben. Aber auch alle weiteren Interessierten sind herzlich in die Begegnungsstätte der AWO eingeladen.

Kegeln für Senioren im Magdeburger AWO-Treff Stadtfeld

Foto: Steffi Pretz

Von Steffi Pretz

Im offenen Treff für Senioren in den Räumen der Großen Diesdorfer Straße 169 a wird Geselligkeit und Austausch groß geschrieben. An diesem Nachmittag gibt es aber etwas ganz Besonderes: Manfred Meißner ist wieder mal mit seinem mobilen Kegelservice da. Die von ihm selbst entworfene Konstruktion ermöglicht den Senioren Kegel-Spaß ohne anstrengendes Bücken nach den Kugeln.

Da die Beweglichkeit im hohen Alter, in dem sich viele der Teilnehmer befinden, eingeschränkt ist, freuen sich alle über diesen Wettstreit. Und dass man im Alter noch ganz schön fit sein kann, beweist Ingeborg Harker. Mit 97 Jahren ist sie die älteste Teilnehmerin im offenen Treff und auch bei diesem Kegelnachmittag. Sie hängt die Messlatte nach ihren Würfen hoch; da müssen die anderen Spieler erst mal mithalten. Nach dem Spiel sitzt sie wieder mit ihrer Freundin Wera Woyde zusammen.

Man sieht den beiden die Vertrautheit an. Über 60 Jahre kennen sich die beiden und eine herzliche Freundschaft verbindet die Frauen. „Wir kennen uns schon ein ganzes Leben, haben früher auch mit unseren Männern zusammen gewohnt“, erzählt die Seniorin. Und ihre Freundin ergänzt mit einem dankbaren Lächeln: „Es ist schön, vertraute Menschen um sich zu haben, wenn der eigene Partner nicht mehr da ist.“

Die Räume des offenen Treffs stehen allen Personen unabhängig vom Alter, Geschlecht, Nationalität und Religion für Begegnungs- und Bildungsangebote montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr offen. Gefördert wird die Einrichtung durch die Landeshauptstadt Magdeburg. Die Leiterin des Treffs, Ines Ehrhard, ist die gute Seele des Treffs und hat für jeden ein offenes Ohr. Sie kennt alle ihre „Schäfchen“ und auch deren Sorgen und Nöte. „Die meisten Menschen sind allein und wir versuchen mit unseren Angeboten mehr Abwechslung und Geselligkeit in das Leben der Senioren zu bringen. Auch wenn die Familien oft dahinter stehen, so sind wir auch ein wichtiger Teil für die älteren Menschen.“

Die Angebote reichen von Englischkursen für Jung und Alt über Vorträge, Jahreszeitenfeste, Kreativnachmittage, gemeinsamem Basteln bis hin zu Spaziergängen durch die Natur und auch Busfahrten in das Umland. Der offene Treff möchte Menschen gezielt ansprechen, untereinander in Kontakt zu kommen und den Austausch zu fördern, denn Einsamkeit ist der Gesundheit nicht förderlich. Der Treff bietet auch regelmäßige Fitnesskurse an, wöchentlich gibt es in unterschiedlichen Sportgruppen Bewegungsangebote. Auch bei persönlichen Belangen und Problemen finden Hilfesuchende Rat und Unterstützung, so zum Beispiel bei der Vermittlung von Hilfsdiensten für ältere Personen mit eigenem Haushalt.

Neben dem Organisieren und Betreuen schafft es Ines Ehrhardt auch noch, den ein oder anderen leckeren Kuchen für die Kaffeekränzchen zu backen. Sie fühlt sich gern verantwortlich für die Senioren. „Es ist ein großes Stück Herzenswärme, was ich hier geben kann und genau diese bekomme ich unzählige Male zurück“,sagt sie mit einem Leuchten in den Augen. Die Räumlichkeiten des offenen Treffs können außerhalb der Öffnungszeiten auch für private Feiern gemietet werden. Es gibt Platz für zirka 30 Personen. Nähere Informationen gibt es unter der Telefonnummer (0391)7392203 oder per Mail unter ot-diesdorfer@awo-kv-magdeburg.de.

Die beiden ältesten Damen sitzen noch immer zusammen und plauschen. Bei so einer langen Freundschaft geht der Gesprächsstoff so schnell nicht aus. Und auf die Frage nach einem Geheimrezept fürs Älter werden sind sie sich einig: „Man darf nie den Mut verlieren, muss immer wieder nach vorn gucken, auch wenn es manchmal schwerfällt im Leben.“

Wo sich Magdeburger noch treffen? Lesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe „Mein Stadtfeld“.

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