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Mein Stendal. Das Magazin - Stadt & Gemeinden

Stendal

Rolandstadt, ehemalige Hansestadt und wirtschaftliches Zentrum einer ganzen Region. Zwischen Magdeburg und Ostsee, Berlin und Hamburg gelegen, erstreckt sich Stendal. Zur Stadt an der Uchte gehören 18 Ortschaften und 30 Ortsteile, darunter unter Bindfelde, Borstel, Buchholz, Dahlen, Groß Schwechten, Heeren, Insel, Jarchau, Möringen, Nahrstedt, Staats, Staffelde, Uchtspringe, Uenglingen, Vinzelberg, Volgfelde, Wahrburg und Wittenmoor.

Mit rund 40.000 Einwohnern zählt Stendal zu den größten Städten Sachsen-Anhalts. Bei der Gründung Stendals gab es einige Verwirrung: So wurde eine Stadt mit Namen „Steinedal“ im Jahr 1022 erstmalig in einer von Kaiser Heinrich II. ausgestellten Urkunde erwähnt. Diese erwies sich im 12. Jahrhundert als Fälschung. Deshalb wird die Datierung auf das Jahr 1160 festgelegt, in dem Albrecht der Bär dem Ort das Marktrecht verlieh.

Um 1300 entstanden die Stadtmauer und das bekannte Tangermünder Tor, kurz darauf wurde Stendal zur Hansestadt. Aus der Hanse trat die Gemeinde bald wieder aus. Doch entschieden im Jahr 2009 die Bürger mit großer Mehrheit, die Bezeichnung erneut zu tragen: Hansestadt Stendal.

Stendal wuchs: Aus der ehemaligen Burg wurde das heutige Rathaus, das ein Augen schmeichelndes Gebäude im Zentrum der Stadt ist. Die Backsteingotik mancher Innenstadt-Gebäude bis hin zu Bauhaus-Architektonik begeistern nicht nur Freunde der Historik. Ein einst geplantes Atomkraftwerk, das nördlich von Stendal errichtet werden sollte, wurde nie fertiggestellt beziehungsweise in Betrieb genommen.

Theater-Liebhaber finden im Theater der Altmark eines der renommiertesten und wichtigsten Theater des Landkreises Stendal. 1946 gegründet begeistern regelmäßige Gastspiele und Eigeninszenierungen. Kulturell begeisterte, vorwiegend junge Menschen sammeln sich regelmäßig zu Veranstaltung in der 1998 gegründeten Kunstplatte im Stadtteil Stadtsee. Das Winckelmann-Museum, das auf den berühmten Archäologen und Kunstschriftsteller Johann Joachim Winckelmann zurückgeht sowie das Altmärkische Museum ergänzen das historische und kulturelle Portfolio Stendals. Entspannung finden die Stendaler im Tiergarten, der am Stadtsee gelegen und sechs Hektar groß ist.

Überregionale Bekanntheit genießt die Stadt in der Altmark durch das jährliche Rolandsfest – hier wird die Innenstadt zur Kirmes mit Live-Acts aus aller Welt. Auch der Fußballverein Lok Stendal ist im Land bekannt.

Bindfelde

Die kleine Gemeinde Bindfelde wurde im Jahr 1212 gegründet und im folgenden Jahrhundert an die Jakobikirche Stendal verschenkt. Die Ortschaft, die unmittelbar vor Stendal liegt, wurde 1999 offiziell von Stendal eingemeindet. Der Schlussakt einer lange währenden, engen Verbindung zwischen den beiden Orten im Laufe der vergangenen Jahrhunderte. Die historische Dorfkirche, die aus dem 13. Jahrhundert stammt, ist nicht nur Zentrum der Gemeinde sondern auch für geschichtsinteressierte mehr als einen Blick wert. Heute leben in Bindefelde rund 280 Einwohner.

Borstel

Rund 560 Seelen zählt der Stendaler Ortsteil Borstel. Die Gemeinde selber wurde 1140 urkundlich erstmals erwähnt. Seither ist Borstel vor allem landwirtschaftlich geprägt. 1973 nach Stendal eingemeindet, war Borstel in den 1930er und 1940er Jahren bekannt durch seinen Flugplatz. Zu diesem gehörte eine Fallschirmjägerschule. Der Flugplatz wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und bis zur Wende von der Roten Armee genutzt. Sehenswert ist in Borstel die im 13. Jahrhundert aus Feldstein errichtete Wehrkirche, die den Besucher in ein spannendes und gleichauf düsteres Zeitalter versetzt.

Buchholz

Neun Kilometer südwestlich von der Hansestadt Stendal entfernt, liegt die rund 260 Einwohner zählende Gemeinde Buchholz , welche 1209 erstmalig erwähnt wurde. Besuchern des Ortes fallen die Kriegerdenkmälern auf, die sich an der Hauptstraße befinden. Diese ehren die gefallenen gefallenen Buchholzer aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Eingeweiht wurden die Denkmäler zum ersten Tag der Deutschen Einheit, am 3. Oktober 1990. Buchholz, zuvor selbstständige Gemeinde, ist seit 2010 Teil Stendals.

Dahlen

Historiker gehen davon aus, dass der Stendaler Ortsteil Dahlen, im Jahr 1236 gegründet und nach dem Ritter Georg von Dalhem benannt wurde. Wie in vielen Stendaler Gemeinden, findet sich auch in Dahlen eine auf Feldstein erbaute Kirche, die aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammt. Im Dreißigjährigen Krieg beinahe völlig dem Erdboden gleichgemacht, wurde das heute rund 250 Einwohner zählende Dahlen wieder hergerichtet und im Jahr 2010 nach Stendal eingemeindet. Spannend: 1928 entdeckte ein Bauer eine alte Grabstätte, die vermutlich bis zum Jahr 700 vor Christus zurückreicht.

Groß Schwechten

1209 erstmals erwähnt und 2010 in die Hansestadt Stendal eingemeindet, erstreckt sich Groß Schwechten rund 15 Kilometer nördlich von Stendal. Etwas mehr als 630 Einwohner zählt die Gemeinde unweit des Flüsschens Uchte. Hervorzuheben ist die Krepe, die einst eine Burg war und bis heute mit Groß Schwechten in Verbindung gebracht wird. Heute finden sich nur noch Burgwall und Burghügel der einstigen Befestigungsanlage, welche 1986 zum Bodendenkmal erklärt wurden. Die Überreste der Burg Krepe sollen laut Sage einst einer Räuberbande als Versteck gedient haben. Wer die Augen offen hält, findet mit etwas Glück vielleicht das geraubte Geld, das die Bande dort in einer Höhle versteckt haben soll.

Heeren

Zwischen Tangermünde und der Hansestadt Stendal, unweit von Uchte, Tanger und Elbe gelegen, befindet sich die rund 580 Einwohner zählende Gemeinde Heeren. Urkundlich erwähnt wurde das kleine Heeren im Jahr 1203 und zählt somit zu den älteren Ortsteilen Stendals. Wer den Ort besucht, für den sind die Dorfkirche, die noch älter als Heeren selbst ist, sowie der tonnenschwere Findling auf dem Denkmalplatz interessant, der an die Gefallen des Ersten Weltkriegs erinnert. Heeren wurde 2010 nach Stendal eingemeindet.

Insel

Rund zehn Kilometer von der Hansestadt Stendal entfernt, liegt der Stendaler Ortsteil Insel. Wie Heeren war Insel, das auf den lateinischen Usprungsnamen "insula slavica" zurückgeht, in Ost- und Westinsel eingeteilt. Die Ortsgeschichte reicht bis in das Jahr 1238 zurück. Zu Insel gehören die Ortsteile Tornau und Döbbelin. Letzteres war seit Mitte des 14. Jahrhunderts teilweise in Besitz der Familie von Bismarck und wurde erst im Jahr 1973 nach Insel eingemeindet.

Heute zählt Insel rund 730 Einwohner und bietet mit seinen historischen Gebäuden einen interessanten Einblick in die Vergangenheit – angefangen bei der Bockwindmühle Tornau, der Inseler Feldsteinkirche aus dem 12. Jahrhundert und dem Gutshaus Döbbelin, das auf das Jahr 1736 datiert ist.

Jarchau

Jarchau, sieben Kilometer nordöstlich von Stendal liegend, zählt rund 600 Einwohner und gehört seit 2005 zur Hansestadt. Wie bei den meisten Stendaler Gemeinden reicht auch Jarchaus Geschichte bis in das frühe 13. Jahrhundert zurück.

Heute gilt Jarchau als blühender Vorreiter der Modernisierung und von Freizeit-Aktivitäten in der Region: rund 80 Mitglieder zählt der SV Jarchau 99 e.V., der von Gymnastik über Fußball und Kegeln ein breites Freizeitangebot bietet. Ein Jugendclub und die Jugendwehr Jarchau sind mit stets nachwachsenden Besucher- bzw. Mitgliederzahlen ebenfalls gut ausgelastet.

Möringen

Historisch wertvoll für die Hanstestadt Stendal ist unter anderem der Ortsteil Möringen. Eine alte Heer-Straße durchzieht die Gemeinde, einst von den Truppen Napoleons genutzt.

Zu 1201 erstmals urkundlich erwähnten Möringen gehört der Ortsteil Klein Möringen. Die Feldsteinkirche St. Leonhard gilt gemeinhin als schönste ihrer Art in der Altmark – nicht nur dank der ältesten Glocke der Altmark. Sie gehört, gemeinsam mit der Findlingsmauer zu einer vollständig erhaltenen romanischen Anlage.

Das Freizeitangebot für die rund 660 Seelen zählende Gemeinde reicht vom Möringer Sportverein über den Schützenverein bis zur Frauensportgruppe.

Nahrstedt

Mit rund 280 Einwohnern zählt Nahrstedt zu den kleineren Ortsteilen der Hansestadt Stendal. Etwa zwölf Kilometer westlich der Rolandsstadt erstreckt sich die landwirtschaftlich geprägte Gemeinde, die erstmals 1209 urkundlich erwähnt wurde.

Bis zur Eingemeindung im Jahr 2010 war Nahrstedt eine selbstständige Gemeinde. Insbesondere die romanische Feldstein-Saalkirche des ehemaligen Rittergutes, erbaut im 13. Jahrhundert und erweitert um 1790, ist ein Blickfang. Der Reit- und Fahrverein ist außerhalb Nahrstedt bekannt. Verein und Frauensportgruppe der Gemeinde veranstalten das jährliche Oster- und Herbstfeuer und sind maßgeblich an Veranstaltungen beteiligt.

Staats

1254 wurde Stendals Ortsteil Staats vom damaligen Markgraf Otto an das Kloster Neuendorf verschenkt. Es war dasselbe Jahr, in dem Staats erstmals urkundlich erwähnt wurde. Ende des 19. Jahrhunderts fraß sich ein verheerender Brand durch die Gemeinde und zerstörte 36 Häuser – die meisten wurden wieder aufgebaut und zieren zum Großteil noch heute das Bild des Ortes.

Mit etwa 230 Einwohnern zählt Staats zu den kleinsten Ortsteilen Stendals. Auf dem Dorfplatz befindet sich ein Kriegerdenkmal, das an die Gefallen des Ersten Weltkriegs erinnert, daneben schraubt sich eine Friedenseiche in den Himmel. Blickfang ist die rote Backsteinkirche aus dem späten 19. Jahrhundert, die den Platz einer damals dort befindlichen und schwer baufälligen Feldsteinkirche eingenommen hatte.

In Sachen Freizeit sorgen der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr, der Schützenverein und der Radfahrverein für regelmäßig Events in der Gemeinde – darunter das beliebte Tontaubenschießen und das Schützenfest.

Staffelde

Am Stendaler Stadtforst liegt der Ortsteil Staffelde/Arnim. Die Doppelgemeinde, die sich im Jahr 1950 zusammenschloss und 1998 in Stendal eingliederte, zählt rund 300 Einwohner. Staffelde gehörte einst zur Vogtei Arneburg. Historisch interessant sind die Bockwindmühle, die im 17. Jahrhundert gebaut wurde und rund 300 Jahre später einstürzte sowie die aus Findlingsgranit gebaute Dorfkirche aus dem 12. Jahrhundert. Rittergut und Kirche sind in Arnim historisch relevant. Das anliegende Arnimer Schloss befindet sich heute in Privatbesitz.

Beide Gemeinden haben aktive Vereinen: Der Sportverein Grün-Weiß Staffelde sowie der Förderverein der Feuerwehr tragen zum Freizeitangebot bei, Arnim bietet eine Ferienwohnung für Gäste an.

Uchtspringe

Den Namen verdankt der Stendaler Ortsteil Uchtspringe, mit seinen zugehörigen Teilen Börgitz und Wilhelmshof, der im Ort entspringenden Uchte. Die Gemeinden zählen mit rund 1.200 Einwohnern zu den größten und lebendigsten Ortsteilen der Hansestadt Stendal.

Uchtspringe selber war seit dem 16. Jahrhundert ein Müllergut. Ende des 19. Jahrhunderts wurde dort das Fachklinikum „Provinzial-, Heil- und Pflegeanstalt“ eröffnet. Die enge Verbindung der Gemeinde zur Klinik zeigt sich bis heute in der Flagge und dem Verein SV „Medizin“ Uchtspringe e. V.. Der Sportverein sowie Feuerwehr, Anglerverein und Förderverein für Psychiatrie und Geschichte tragen maßgeblich zu einem bunten und abwechslungsreichen Freizeitangebot der Gemeinden bei. Architektonisch beeindrucken das Backsteingebäude des Fachklinikums und die neogotische Backsteinkirche aus dem späten 19. Jahrhundert. Uchtspringe, Börgitz und Wilhelmshof, in dem sich diverse Einrichtungen des Diakonischen Werks befinden, wurden 2010 Teil der Stadt Stendal.

Uenglingen

Uenglingen – der Stendaler Ortsteil könnte vom Namen her auch ein Ort in der schwäbischen Provinz sein. Das Pfarrdorf Uenglingen liegt rund vier Kilometer von Stendal entfernt, war einst Rittergut und gehörte rund 500 Jahre der Familie von Bismarck.

Mit rund 950 Einwohnern zählt Uenglingen heute zu den einwohnerstärksten Ortsteilen Stendals. Nach der Wende wurde die Gemeinde, gerade für Anwohner der Hansestadt, zu einer attraktiven stadtnahen Wohnstätte.

Zwei historisch interessante Gedenkstätten bereichern Uenglingen – das Kriegerdenkmal der gefallenen Soldaten am Friedhof und unweit entfernt ein Ort des Gedenkens für drei namentlich unbekannte Polen, die im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland verschleppt und umgekommen waren.

Vinzelberg

Vinzelberg zählt zu den ältesten Ortsteilen Stendals. 1006 wurde Vinzelberg, heute Partnerstadt der französischen Gemeinde Montbenoît, erstmalig urkundlich erwähnt. Zur 1000-Jahr-Feier wurde ein Kriegerdenkmal aufgestellt, das an die Gefallen vergangener Kriege erinnert.

Das Schloss Vinzelberg aus dem 18. Jahrhundert und dem zugehörige Schlosspark sind für Besucher interessant. Spannend ist das Wappen der Gemeinde Vinzelbergs, auf dem neben dem märkischen Adler, ein silbernes Schwert und ein blaues Schild mit schreitendem Dromedar zu erkennen ist. Das Wappen symbolisiert eine verheerende Schlacht, die einst unmittelbar am heutigen Vinzelberg getobt haben soll. Der Legende nach soll das Gewinsel der sterbenden Krieger weit über den „Winselberg“ (oder „Vinzelberg“) zu hören gewesen sein. Das Dromedar ist das Wappentier des Geschlechts derer von Kröcher – dem Magdeburger Uradel.

Volgfelde

Volk im Felde“ oder Volgfelde wurde im Jahr 1191 erstmals urkundlich erwähnt und im Jahr 2010 Teil der Hansestadt Stendal. Zwischen Gardelegen und Stendal gelegen, gehört Volgfelde mit seinen rund 180 Einwohnern zu den kleinsten Gemeinden Stendals. Die hübsche Feldsteinkirche zählt zu den Sehenswürdigkeiten der ehemals selbstständigen, an der oberen Uchte gelegenen Gemeinden.

Wahrburg

Rund 1.160 Einwohner zählt der Stendaler Ortsteil Wahrburg, der in der Uchte-Niederung liegt und mit seinem landschaftlich beeindruckenden Umland und dem Park ein Ort zum Entspannen ist. Die Historie der Ortschaft reicht bis in das Jahr 1339 zurück. Der Name verweist auf eine Burg, die einst an der Heerstraße lag und dem Schutz diente.

Die Wahrburger können auf ein reiches Angebot sportlicher und freizeitlicher Möglichkeiten zurückgreifen: Der Sportverein „TuS Siegfried 09 Wahrburg“, die örtliche Volkssolidarität, der Wahrburger Carnevalsclub, Anglerverein und Freiwillige Feuerwehr bieten ein breites Portfolio. Einmal im Jahr findet ein Erntedankfest statt, das viele Besucher aus dem Umland anzieht und eines der Highlights der örtlichen Veranstaltungen darstellt.

Sehenswert sind die im 13. Jahrhundert entstandene Christuskirche und das Lehmhaus.

Wittenmoor

Am Rande der Colbitz-Letzlinger Heide erstreckt sich die kleine Gemeinde Wittenmoor, die seit dem Jahr 2010 zur Hansestadt Stendal gehört. Das ehemalige Rittergut wurde im 1140 erstmals urkundlich erwähnt. Das idyllische Gutshaus, im Laufe des 19. Jahrhunderts erbaut und 1915 fertiggestellt, sowie der mittelalterliche Wehrturm „Taubenturm“ und das Hochmoor ziehen neugierige Reisende an.

Zu Wittenmoor gesellt sich die Gemeinde Vollenschie mit rund 60 Einwohnern. Hier sind es die neugotische Backsteinkirche und das ehemalige Wohnschloss der Familie von Kröcher, die Blickfang und Stolz der Gemeinde darstellen.

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