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Mein Möser. Das Magazin - Ort & Gemeinden

Möser

Einen Steinwurf östlich der Elbe, zwischen Burg und Magdeburg, liegt die Gemeinde Möser. Die Gemeinde zählt rund 8.100 Einwohner und gehört seit dem Jahr 2005 - mit den Orten Hohenwarthe, Körbelitz, Lostau, Pietzpuhl und Schermen - zur Verwaltungsgemeinschaft Möser. Einst war das Gelände, auf dem Möser liegt, tiefstes Sumpfgebiet. Nach dessen Erschließung entwickelte sich der Ort und wurde mit dem Bau des Bahnhofes an der Schienenstrecke zwischen Berlin und Magdeburg zu einem wichtigen Drehpunkt.

Möser, mit dem Umflutehe-Külzauer Forst vor der Tür, trägt auch den Namen Gartenstadt. Dieser Begriff geht auf eine Zeit zurück, in der Berliner Geschäftsleute Anfang des 20. Jahrhunderts die Gartenstadt „Möser AG“  gründeten. Noch heute finden sich viele dieser Gärten in der grünen Gemeinde Möser.

Hohenwarthe

Die Gründerväter der Gemeinde Hohenwarthe, die 2010 in die Einheitsgemeinde Möser eingegliedert wurde, haben sich scheinbar viele Gedanken über die Lage des Ortes gemacht. Das im 12. Jahrhundert gegründete Hohenwarthe zählt heute rund 1.400 Einwohner. Der Ort, mit dem Strom der Elbe im Westen, ist umgeben von tiefen Kiefernwäldern. Die Städte Burg und Magdeburg sind nur wenige Kilometer entfernt.

Einst gab es in Hohenwarthe eine Zollstation, die jedoch bald wieder abgerissen wurde. Zudem diente der Ort während des Dreißigjährigen Krieges Teilen des Heeres von Tilly gezwungenermaßen als Herberge.

Markant im Ort ist im spätromantischen Stil erbaute evangelische Kirche. In ihrer Freizeit nutzen die Hohenwarther die Angebote ihrer Sportvereine „Eintracht Hohenwarthe“ und „Supernova“ sowie des Ortsteil-Entwicklungsvereins Hohenwarte-Waldschränke.

Körbelitz

Um die Gründung der Gemeinde Körbelitz, die heute zur Einheitsgemeinde Möser gehört, gab es viele Jahre Verwirrung. So soll Körbelitz im Jahr 1015 eine Schenkung an das Magdeburger Kloster Unser Lieben Frauen gewesen sein. Eine entsprechende Urkunde stellte sich jedoch als Fälschung heraus. Offiziell wird als Gründungsdatum nun das Jahr 1197 genannt.

Rund 500 Menschen leben heute in der Gemeinde, die 17 Kilometer nordöstlich von Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg liegt. Sehenswert sind die evangelische Kirche St.-Pancrati und das Hünengrab. Erstere ist eine spätromanische Wehrkirche, die wenige Jahre nach der Gründung Körbelitz' erbaut wurde. Letzteres ist ein Großsteingrab, einer Aufschichtung gewaltiger Steine. Der Legende zufolge, die um das Grab entstand, lebten dort zwei Riesen in Frieden, die schließlich von einer Riesin entzweit wurden, bis einer der Riesen starb.

Lostau

Zwischen Magdeburg und Burg liegt Lostau. Mit rund 2.000 Einwohnern zählt der Ort zu den größeren Gemeinden im Jerichower Land. Der Ort erblühte im 20. Jahrhundert, denn zu dieser Zeit entstanden zwei Ziegeleien. Etwas später wurde Lostau an das Eisenbahnnetz Magdeburg – Potsdam angeschlossen. Doch das Glück währte nicht lange: Der Bahndamm war nicht sicher vor dem Hochwasser der stets an- und abschwellenden Elbe. Deshalb wurde der Bahnhof verlegt. Ein wirtschaftlicher Tiefschlag für die kleine Gemeinde. Später eröffnete eine Tuberkulose-Heilstätte in Lostau, inklusive eines Röntgenapparats – der Grundstein eines aufblühenden Lostaus für die folgenden Generationen.

Geschichtsinteressierte besuchen heute die Wehrkirche in Alt Lostau, die im ausgehenden 12. Jahrhundert errichtet wurde. Spannend: Historiker gehen davon aus, dass der mit vier Löwen verzierte Taufstein eine Schenkung Heinrich des Löwen an den Markgrafen Brandenburgs Albrecht der Bär war.

Pietzpuhl

Eingerahmt von Kapaunberg und seinem Zwilligen, dem Kapaunenberg, sowie dichten Wäldern, erstreckt sich die zur Einheitsgemeinde Möser gehörende Ortschaft Pietzpuhl. Erstmals erwähnt wurde Pietzpuhl im Jahr 1306, doch erst mehr als 200 Jahre später wurde der Ort besiedelt: Ein Gutshof wurde errichtet, der während des Dreißigjährigen Krieges vernichtet wurde. Imposant erhebt sich das Schloss Pietzpuhl, das Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut wurde und später einem Neubau weichen musste. Eine der Gäste in der rund 300 Jahre währenden Geschichte des Schlosses war Königin Luise von Preußen.

Die mit rund 250 Einwohnern kleinste zu Möser gehörende Gemeinde, brilliert neben der Geschichte als Residenz von Königen mit idyllischen Landschaften, Wiesen und Wäldern.

Schermen

Erstmals erwähnt wurde Schermen, das heute rund 1.500 Einwohner zählt, im Jahr 1397. Bis heute wurde die Gemeinde, wie viele andere in der Region, von Adelsfamilien besessen und wechselte stetig ihre Besitzer. Der Dreißigjährige Krieg verwüstete Schermen, sodass es in den folgenden Jahren wieder aufgebaut werden musste. Eine Anbindung an die Fernstraße zwischen Magdeburg und Potsdam sowie angesiedelte Industrie verhalfen Schermen zu einem „zweiten Frühling“.

Einen Besuch ist Schermen wert: Nicht nur die historische Feldsteinkirche, auch die altehrwürdige Bocksmühle, die heute als Gaststätte dient, laden in die ruhige Ortschaft ein.

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