Genthin
Genthin liegt östlich der Elbe, zwischen Berlin und Magdeburg am Elbe-Havel-Kanal. Im Südosten des Stadtgebietes fließt der Geuenbach. Die Stadt zählt rund 14.500 Einwohner und beherbergt das Kreismuseum Jerichower Land, ein heimatkundliches Museum mit mehr als 25.000 Exponaten sowie einer ur- und frühgeschichtlichen Sammlung mit Stücken aus der Region zwischen Havel und Elbe. Kern der Museums ist eine Privatsammlung des Wusterwitzer Arztes Richard Stimming, die 1929 aufgekauft wurde.
Genthin ist eine Kleinstadt im Landkreis Jerichower Land besteht aus den Ortschaften Fienerode, Gladau, Mützel, Paplitz, Parchen, Schopsdorf und Tucheim.
Fienerode
Fienerode wurde 1776 als königliches Domänengut gegründet und ist seit 1950 ein Ortsteil von Genthin. Die angesiedelten Kolonisten, meist entlassene Soldaten, ernährten sich als Tagelöhner von der Torfgräberei und der Torfschifffahrt, die nach Genthin führte. Der Torfabbau endete um 1890. Umfangreiche Meliorationen machten aus dem Fiener Bruch eine Kulturlandschaft auf der 1862 die Moordammkultur eingeführt wurde. Auf den saftigen Weideflächen wird bis heute eine intensive Viehwirtschaft betrieben. Daneben gewinnt der Ortsteil in der Gegenwart als Wohngebiet an Bedeutung.
Gladau
Gladau, ein Ortsteil der Stadt Genthin, liegt am südwestlichen Rand des Fiener Bruchs, umgeben von landwirtschaftlichen Flächen. Durch den Ort führt die Landesstraße 54 mit Verbindung zu den Bundesstraßen 1 und 107. Die Kreisstadt Burg ist 20 Kilometer entfernt. Westlich von Gladau erstreckt sich ein Kiefernwaldgebiet.
Auf dem Ortsfriedhof befinden sich die Gräber von sechs ermordeten Männern, die während des Zweiten Weltkrieges entweder sowjetische Kriegsgefangene oder Insassen eines Zwangsarbeiterlagers bei Güsen waren und bei der Flucht erschossen wurden.
Zur ehemaligen Gemeinde Gladau gehörten die Ortsteile Dretzel und Schattberge.
Mützel ist ein Ortsteil der südlich liegenden Einheitsgemeinde Genthin im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt.
Der Ortsteil Hüttermühle gehört zu Mützel. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählt neben der am südlichen Ortsrand befindliche Kageler Mühle, die Dorfkirche, die Sandforthschleuse sowie das Kriegerdenkmal des zweiten schlesischen Krieges von 1744.
Paplitz ist ein Ortsteil der Stadt Genthin und liegt am südlichen Rand der Niederungslandschaft Fiener Bruch, umgeben von landwirtschaftlichen Flächen. Südwestlich von Paplitz beginnen die Waldflächen des Hohen Flämings. Durch Paplitz verläuft die Bundesstraße 107 (Genthin – Wiesenburg/Mark). 1,1 Kilometer östlich des Ortes verläuft die Grenze zum Land Brandenburg. Die evangelische Dorfkirche in Paplitz wurde 1791 im spätbarocken Stil aus Feldsteinen errichtet.
Zur ehemaligen Gemeinde Paplitz gehörte der 2,4 Kilometer südlich gelegene Ortsteil Gehlsdorf.
In Parchen liegt etwas mehr als sieben Kilometer entfernt von Genthin. Osten beginnt das Feuchtgebiet des Fiener Bruchs, nördlich und südlich erstrecken sich die Waldgebiete Kiehnheide und Kappenberge. Im Westen von Parchen breiten sich Wiesen aus. Zur Gemarkung, die im Durchschnitt auf 38 Meter Meereshöhe liegt, gehören die nordöstlich gelegenen Siedlungen Wiechenberg und Hüttermühle.
Parchens Dorfkirche befindet sich im Zentrum des Ortes, an der nach Südosten von der Bundesstraße abzweigenden Kirchstraße. Sie steht auf einem von einer Natur- und Backsteinmauer umfassten Hügel und wurde 1827 nach einem Brand unter Verwendung romanischer Reste in ihrer heutigen Form errichtet.
Zusammen mit Gottesforth und Sandforth leben in Schopsdorf 250 Einwohner. Schopsdorf liegt rund 20 Kilometer südöstlich von Genthin am Rande des Landschaftsschutzgebietes Möckern-Magdeburgerforth.
Schopsdorf wurde im Jahr 1329 erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf lag an der bedeutenden Fernverbindung, der Heerstraße Brandenburg - Magdeburg. Einige Jahrhunderte lag die Ortschaft danach wüst und im Jahr 1763 von Friedrich dem Großen neu besiedelt.
Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Sachsen-Anhalt wurde sie zunächst zum 1. September 2010 in die Stadt Möckern eingegliedert. Das Landesverfassungsgericht Sachsen-Anhalt hob die Eingemeindung am 31. August 2011 wegen formaler Fehler auf. Bei einer Bürgeranhörung am 8. Januar 2012 sprach sich die Mehrheit der Bürger für die Eingemeindung Schopsdorfs mit den Ortsteilen Gottesforth und Sandforth zum 1. Juli 2012 in die Stadt Genthin aus.
Tucheim
Tucheim ist ein Ortsteil der Stadt Genthin im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt und hat etwa 1.350 Einwohner. Durch den Ort verläuft die Bundesstraße 107, die Tucheim mit den Städten Genthin (14 Kilometer nördlich) und Ziesar (7 Kilometer südöstlich) verbindet. Bei Ziesar besteht auch Anschluss an die Bundesautobahn 2.
Tucheim liegt am nördlichen Ausläufer des Flämings, direkt am südlichen Rand des Feuchtgebietes Fiener Bruch. Die beiden grabenartigen Wasserläufe Kietzer Bach und Hagenbach durchqueren den Ort von Süden nach Norden. Zur ehemaligen Gemeinde Tucheim gehörten die Dörfer Ringelsdorf, Wülpen und Holzhaus und das Vorwerk Königsrode.
Ein regional weit verbreitetes Produkt sind die Fiener Säfte aus Tucheim. Eine Besonderheit ist, dass jeder Interessent sein Früchte – z. B. Äpfel – zur Mosterei bringen kann und anschließend den Saft zu einem ermäßigten Preis erhält.